© by Tom Fuchs
Meine Etappen auf dem Hochrhöner/Kuppenrhön.
2019-10-06 Anreise und Einwandern nach Stralsbach (10km)
Auf Grund großzügig gewählter Umstiegszeiten kam ich wie geplant
mit dem Zug in Bad Kissingen an. Als erstes suchte ich den Weg zur
Tourist-Information. Ich fand sie nicht weit im Regentenbau diesseits
der Fränkischen Saale. Ein kleines Rhönschaf als Anhänger für den
Rucksack und im Cafe einen kleinen Imbiss für den Rucksackträger.
Gestärkt ging es nun zum Eingangsportal des Hochrhöners gegenüber
des Bahnhofes. Nun begann er, mein “DER HOCHRHÖNER”.
Es ging 4 km ebenerdig an der fränkischen Saale vorbei. Vorbei am Reha-Zentrum, dem Regentenbau rückseitig,
durch den Rosengarten und weiter durch die Parkanlage bis zum alten Gradierwerk und der alten
Solehebepumpe. Überrascht war ich als ich auf meinem Weg durch die Parkanlage ein Besucherschiff auf dem
kleinen Fluß sah, natürlich in entsprechender Größe. Vor dem Wehr Untere Saline wendete das Schiff und fuhr
zurück.
Mich führte mein Weg nun per Fußgängerbrücke über die Fränkische Saale und weiter über die Landstraße St
2792 in das Kaskadental. Weiter ging es über prima Weg durch das Tal aufwärts bis zum Forsthaus Klaushof.
Mehr oder weniger ebenerdig wanderte ich bis zur Hermannsruh. Achtung, der Weg biegt hier recht ab ;-) Den
Berg wieder runter, vorbei an der Krieger-Gedächtniss-Kapelle und weiter bis nach Stralsbach. Ich erreichte
gegen 17:30 Uhr meine Unterkunft „Zum weißen Rössl“. Ok, der Anfang war gewandert.
2019-10-07 Stralsbach – Haselbach i. d. Rhön (26km)
Abends zu vor beim Abendessen lernte ich Heinz kennen. Er wollte als „Wanderneuling“ ebenfalls die Rhön
erwandern. Er hatte sich hier mit einer Arbeitskollegin verabredet. Gabi
traf gegen 9:00 Uhr ein und wir starteten zu Dritt unseren heutigen
Wandertag.
Es ging mit leichter Steigung den Berg hoch, durch Frauenroth und bis nach
Premich. Über Wiesen – und Waldpfade aber auch über Schotterwege ließ
sich der Weg gut gehen. Gegen 12:00 Uhr erreichten wir am Waldrand eine
kleine Hütte. Hier bot sich uns ein herrlicher Blick über ein gelb blühende
Wiese an. Ideal für die Mittagsrast und der Brotzeit.
Gestärkt und bei bester Laune, genau wie das Wetter, ging es über gute Wanderwege weiter durch den Wald
und über Wiesen. Die St2290 wurde gekreuzt und wir erreichten gemeinsam Langenleiten. Unser Weg, etwas
abseits des Wanderweges, führte uns über die Lindenstraße durch den Ort und vorbei an kulturhistorischen
Denkmälern und Skulpturen. Außerhalb des Ortes trafen wir wieder auf den “DER HOCHRHÖNER” und weiter
ging es, der Kreuzberg kam immer näher. Über den Jakobssteg überquerten wir den Kellersbach und nun kam
was kommen musste, der Aufstieg zum Kloster Kreuzberg auf dem selbigen Berg. Über 2.5km ging es arg steil
hoch auf den Berg. Schön wenn WandererInn oben sind und der Schmerz lässt nach. Das lecker Klosterbier in
der Klosterschenke hatten wir uns redlich verdient. Welch ein Genuss;-) Oben mal angelangt sollte die Treppe
hinauf auf den Gipfel mit den drei Kreuzen auch kein Hindernis mehr sein. Die Aussicht über die Rhön auf einer
Höhe von ca. 930m NN ist bei entsprechendem Wetter fantastisch. Wir hatten Glück. Waren doch die Wolken
knapp über uns.
Immer noch gut Gelaunt wanderte die Gruppe nun den Berg abwärts in Richtung Oberweißenbrunn. An der
Straßenkreuzung oberhalb der Feriensiedlung trennten sich nun unsere Wege. Gabi und Heinz gingen weiter
nach Oberweißenbrunn und ich musste rechts abbiegen nach Haselbach i. d. Rhön. Der Pfad, den ich da nehmen
musste, war ein Hochhörner-Zubringer (grünes Ö) und ein wahrer Wanderalbtraum. Teilweise sehr sehr steil
und zudem noch rutschig ging es über steinigen Pfad abwärts. Ich war echt erleichtert als ich diesen Pfad
hinter mir hatte. Unten sah ich dann ein Hinweisschild zu diesem Pfad: „Kniebrecher“
2019-10-08 Haselbach i. d. Rhön – Poppenhausen/Abstroda (23km)
Groß, sogar sehr groß war meine Erleichterung als mir die Frau des
Hauses (Hotel Luisenhof) anbot, mich den Berg hoch zu fahren. Der
„Kniebrecher“ ging heute morgen an mir vorbei, Gott sei Dank. Welch
ein guter Start in den Wandertag.
Als ich dann oben aus dem Auto stieg peitschte mir sogleich der starke
Wind den Regen ins Gesicht. Rucksack auf, Kapuze hoch und los ging es.
Bei einem solchen miesen Wetter macht Wandern erst richtig Spaß, in
entsprechender Kleidung kein Problem. Über Wiesenwege unter den Arnsberg-Liften 1 und 2 hindurch erreichte
ich schnell Oberweißenbrunn. Trotz Regen, Nebel und Wind ging es nun über gut zu gehende breite Wiesenwege
ansteigend durch diese herrliche Wiesenwelt mit den grasenden Kühen. Vorbei ging es am Rockenstein (776m)
und dem Teufelsberg (844m) hoch zum Himmeldunkberg (888m). Oben dann traf ich am Weg auf eine kleine
Hütte, in der ich auch gleich meine Rast machte.
Ich befand mich auf fast 900m, aber mit Aussicht, geschweige denn Weitsicht war wegen Nebel absolut nix.
Vielleicht faszinierte mich gerade deshalb die Landschaft hier oben.
Es ging über breite Wiesen- und Schotterwege bis hinunter zum Schwedenwall. Ein aufwendiges Erdbauwerk
das von schwedischen Truppen im 30jährigen Krieg zum Schutze oder Absperrung der unterhalb liegenden
Straße errichtet wurde. Hier befand sich die Grenze zwischen Königreich Bayern und dem Königreich Preußen.
Markiert durch die große Grenzsteine die 1872 gesetzt wurden. Heute markieren sie die Landesgrenze
zwischen Bayern und Hessen.
Nach 4km erreichte ich dann im Wald die Kreuzung, an der sich “DER
HOCHRHÖNER” teilt in „Kuppenrhön“ und „Lange Rhön“. Mein Weg führte mich
nach links auf die Kuppenrhön. Nach wenigen 100m erreichte ich „das Haus am
Roten Moor“. Eine gute Gelegenheit für ein Kaffee, etwas Trockenheit und Wärme.
Ich trat ein und mit Freude sah ich Heinz an einem Tisch sitzen. Rucksack und
Jacke in die Ecke, Kaffee und Kuchen auf den Tisch und Tom zu Heinz an den
Tisch. Guten Appetit!
Gestärkt und trotz des miesen Wetters bei bester Laune ging wir gemeinsam auf einem Holzsteg durch das
„Rote Moor“. Nachdem die B284 überquert wurde ging es nun endlich hoch auf die Wasserkuppe, dem höchsten
Berg in Hessen mit 950m NN. Der Weg nach oben führte uns auch an die Quelle der Fulda, kurz unterhalb des
Wasserkuppenplateaus mit Flugplatz, Hotel und weiteren Gebäuden. Heinz fand hier Unterkunft. Wir
verabschiedeten uns, nicht zum letzten Mal.
Ich ging weiter in Richtung Gipfel aber nicht ohne den Regionalladen, der glücklicherweise geöffnet hatte, zu
besuchen.
Auf dem Gipfel angekommen sah ich nix. Der Nebel, verstärkt durch Wind und Regen ließ keine 50m Sicht zu.
Das Radom und diverse Funkmasten waren nur Schemenhaft zu erkennen. Trotzdem ging ich den Weg rund um
das Radom, weniger wegen der Sicht sondern eher auf der Suche nach meinem Wanderweg. Auf der Suche
musste mir mein Navi helfen. Die Hinweisschilder waren alle im Nebel verschwunden. Mehr durch Zufall stieß
ich auf das Fliegerdenkmal. Ah! Hier bin ich. Ok. Wieder auf dem Weg ging es
über rutschige Pfade steil den Berg runter. Meine Unterkunft „Landhaus zur
Schmiede“ in Abstroda erreichte ich gegen 16:15Uhr.
In dem Haus wurde ich dann durch einen große Raum mit Wand – und
Deckenmalerei geflasht. Frau Rössler-Schrimpf, die Frau des Hausen, wies mich
darauf hin und ich sollte mir den Raum doch mal anschauen.
Die entsprechenden Bilder in meinem Fotoalbum sind mit ihrer Genehmigung „eingefügt“, Ein wahres Highlight.
2019-10-09 Abstroda – Gotthards (22km)
Nach lecker Frühstück machte ich mich auf den Weg. Wieder mal oder immer noch bei Nebel und Regen ging es
auf breitem Feldwirtschaftsweg zur Enzianhütte. Dort machte der Weg einen Linksknick und es geht über eine
Treppe runter zum Grabenhöfchen wo ich die B458 überquerte. Vorbei am
Bubenbad – Sagenhafte Rhön - ging es dann wieder hoch zum Bubenbader
Stein, vorbei an den Überresten des Osttores der Milseburg und weiter
steil hoch über einen steinigen Treppenweg zur Milseburg (835m) mit ihrer
Wallfahrtskapelle St. Gangolf.
Ab und zu gaben die Wolken einen Blick hier oben über das Land frei. Wow!
Aber leider immer nur kurz. Ein paar Fotos konnte ich dennoch machen.
Unterhalb der Burg und den Wolken wurde die Sicht dann besser. Den Berg steil wieder runter und über breite
Wege erreicht ich das Lothar-Mai-Haus. Hier wurde der Weg umgelegt. Er geht nicht um den Hohlstein herum
sondern nach Osten zwischen Bomberg und Harbach weiter. Von nun an ging es stetig mehr oder weniger
abwärts über breite Wiesen – und Feldwege nach Langenberg, westlich an Schwarzbach vorbei und nach
Gotthards zu meiner Unterkunft.
2019-10-10 Gotthards – Tann (17km)
Natürlich ging es gleich von Gotthards den Berg hoch. Oben dann fordert ein
Schild auf einer Ruhebank auf, sich auf die selbige zu setzen und auf die
Wasserkuppe zu schauen. Joh. Bei entsprechendem Wetter. Ab und an zeigte
sich zwar die Sonne kurz, für eine Weitsicht genügte dies aber nicht.
Ich machte Rast in einer kleinen Hütte. Plötzlich kam Heinz um die Ecke. Er
hatte die frischen Spuren meiner Wanderschuhe im Morast gesehen und wollte
mich wieder treffen. Also gingen wir wieder gemeinsam weiter.
Unser Weg führte uns an der ehemaligen innerdeutschen Grenze vorbei. Beim Überqueren der Straße sahen wir
eine Infotafel. An dieser Stelle, an der die Straßen K128 und K95 zusammen treffen wurde wie an vielen Orten
zu dieser Zeit der Schlagbaum feierlich entfernt. Bilder zeugen von dieser Feier. Wir gingen weiter. Je höher
wir kamen um so schlechter wurde die Sicht. Auf dem Habelberg waren wir wieder in Nebel und Regen gehüllt.
Kurze Trinkpause und weiter ging es, nun den Berg runter. Je tiefer wir kamen um so besser wurde die Sicht.
So erreichten wir beide kurz nach 14:00 Uhr Tann. Heinz beendete hier seine Wanderung über die Kuppenrhön.
Bis zur Abfahrt seines Busses blieb uns noch genug Zeit für ein gemütliches Abschiedsbier.
2019-10-11 Tann - Bernshausen (28km)
Ich schlenderte noch etwas durch Tann. Bei der Kirche ging es dann
wieder steil den Berg hoch zum Dietgeshof. An dem Hof vorbei erreichte
ich das Hochplateau. Ich überquerte die Landesgrenze zwischen Hessen
und Thüringen und ging weiter wieder Berg ab nach Andenhausen. Hier
werden die Wege Kuppenrhön und lange Rhön wieder zum “DER
HOCHRHÖNER”.
Durch den Ort ging es dann wieder Berg hoch zum Katzenstein und vorbei
an einer alten Grenztruppen-Kaserne. Über prima Wiesenwege und Feldwirtschaftswege ging es vorbei an
Föhlritz und dann hoch zur Dermbacher Hütte (670), dem höchsten Punkt meiner heutigen Etappe. Starker
Wind aber kein Nebel. Die Sicht über das weite offene Land war jetzt fantastisch. Zeit für die Brotzeit.
Runter ging es nun, südlich an Dermbach vorbei und weiter nach Glattbach, wo ich die Felda (kein
Schreibfehler!) überquerte. Wieder hoch zum Neuberg und runter nach Wiesenthal. Und dort sah ich sie dann.
Endlich! Nicht als kleines Plüschtier an meinem Rucksack sondern im Original auf der Wiese. Und dann noch in
einer kleinen Herde. Das Rhönschaf mit seinem typischen schwarzen Kopf. Als sie mich sahen hielten sie inne,
vermutlich für ein paar Fotos. Na denn.
Ein letzter wirklich arg steiler Anstieg auf das Horn verlangte mir jetzt noch mal alles ab. So kurz vor dem
Ende meines heutigen Wandertages. „Da bekommt es der/die WandererInn noch mal so richtig vom Weg
besorgt“ schoss es mir in den Kopf. Als ich endlich oben war musste ich doch tatsächlich etwas verschnaufen,
aber nicht lange;-)
Wirklich sehr gemütliche ging es dann über einen schmalen Wiesenpfad leicht abfallend den Berg wieder runter
zur Straße. Nach wenigen Minuten erreichte ich meine Unterkunft, Freizeithotel „Rhön Feeling“ in
Bernshausen. Das lecker Abendessen und lecker Rhöner Kellerbier liesen mich dann die heutigen Strapazen
schnell vergessen.
2019-10-12 Bernshausen – Bad Salzungen (18km)
Bestes Wanderwetter. Nun endlich doch.
Vorbei an einem Teich und der Bernshäuser Kutte ging es von dort stetig den Berg leicht ansteigend über
prima Weg hoch bis zum Pleß. Hier war in früheren Zeiten eine mobile
Radaranlage installiert, das Gegenstück zur westlichen Wasserkuppe. Die
Hütte des Rhönklubs öffnet nur an Wochenenden. Es war zwar Samstag
aber ich war zu früh. Also weiter.
Es ging nun wieder über prima Wege teilweise steil abwärts. Vorbei an
einer alten „Scheune“, dem Pleßhaus, ging es über einen schmalen
Wiesenpfad hinunter in das Polsambachtal. Ab hier wurde der Weg richtig
breit und befestigt. Eine wahre „Rennstrecke“ auf der WandererInn Kilometer machen könnten. Aber nein.
Ich blieb bei meinem gemütlichen Tempo und erreichte auch so Langenfeld und kurz danach Bad Salzungen.
Mein Ausgangsportal des Hochrhöners erreichte ich dann nach wenigen 100m. Ende Gelände. Ab zum Bahnhof
und nach Hause.
Fazit:
Mal abgesehen vom Wetter war es doch eine gelungene Wanderwoche. Die in meinem Büchlein immer wieder
erwähnte Weitsicht über das offene Land konnte ich meistens nur erahnen. Nebel und/oder Regen
versperrten mir die Sicht. Vor allem auf den Bergen. Aber das schöne Wetter der letzten 2 Etappen machte
vieles wieder gut.
Der Weg ist sehr gut ausgeschildert. Auf Grund des Regens waren manche Wiesen – und Steinpfade über die
ich den Berg hoch und runter wanderte arg glatt und rutschig. Zudem noch steil. Gutes Schuhwerk ist da nötig.
Mir half es trotzdem allerdings einmal nicht. Ich rutschte beim Abstieg von der Lothar-Mai-Hütte auf dem
schmalen Wiesenpfad aus und lag auf dem Rücken, bzw. auf meinem Rucksack.
Die An- und Abstiege sind teilweise sehr sehr steil. Der Namen des einen Weges „Kniebrecher“ traf da genau
den Punkt. Bei einer Steigung von über 22% (Aufstieg zum „Horn“ vor Bernshausen) sind gute Beine und
Kondition schon von großem Vorteil, vor allem bei den steilen Wegen nach unten.
Die Auswertung meines Navi-Programms (Bild oben) zeigt unter anderem an, Anstieg: 4679m, also Höhenmeter.
Ich konnte es fast nicht glauben, aber es ist logisch. Es geht immer Berg hoch und Berg runter.
Trotz allem hat meine Wanderwoche über den Hochrhöner/Kuppenrhön mir Lust auf die „Lange Rhön“ gemacht.
Die wird aber dann im Sommer erwandert ;-)
Mit freundlicher Genehmigung der Rhön GmbH -
Gesellschaft für Tourismus und Markenmanagement
Mit freundlicher Genehmigung der
Rhön GmbH - Gesellschaft für
Tourismus und Markenmanagement