© by Tom Fuchs
Es ist vollbracht. Am 22.08.14 werde ich mich auf den Weg ins Lahntal machen.
Leider bleiben mir nur zwei Wochen, d.h. 13 von 19 Etappen. Entsprechend des
Slogens "Mobiles Wandern" werde ich mein erstes Basislager in der DJH
Biedenkopf und das zweite in der DJH Wetzlar "aufbauen". Von dort aus werde
ich dann mit der Bahn jeweils zum Etappenstart fahren, die Etappe erwandern
und vom Etappenende mit der Bahn wieder zurück fahren. Das ganze mit
leichtem Rucksack. Bei der Etappenplanung halte ich mich an den
"Lahnwanderweg Pocketguide", d.h. Etappenlänge durchschnittlich um die 19 km. Während des
Wanderns bleibt also Zeit für etwas Kultur und zum Erkunden schmucker Orte. Das Verweilen an
geselligen Orten darf dabei ebenfalls nicht zu kurz kommen.
Ja, so war der Plan und er funktionierte. Unten nun könnt ihr für jeden Tag einen kleinen Bericht
lesen und ganz unten geht es zu dem Fotoalbum mit reichlich Bilder in chronologischer Reihenfolge.
Bei Interesse für die GPS-Tracks, bitte melden. Viel Spaß beim “gedanklichen Wandern”.
Vom 22.08.2014 bis 04.09.2014
22.08.2014 Anreise JH Biedenkopf
Morgens um 05:30 Uhr ging es mit dem Zug zeitig los. Über Frankfurt, Marburg und mit der
Lahntalbahn kam ich gegen 13:00 Uhr in der Jugendherberge an. Einchecken, frisch machen und
gleich eine Runde durch die Stadt, bzw. zuerst auf das Schloss und dann eine Runde durch die Stadt.
Zurück in der Jugendherberge gab es auch schon gleich Abendessen. Angekommen.
23.08.2014 Feudingen - Lahnquelle - Feudingen, 25 km
Vom Bahnhof Feudingen ging es bei Regen los. Irgendwo, unterwegs im Lahntal, hatte der Regen
aufgehört und die Sonne schien. Das Lahntal zeigte sich nun von
seiner besten Seite. Bei bestem Wetter und Landschaft ging es
nun hoch in das Rothaargebirge zum Quellteich der Lahn. Oben
dann machte eine Brotzeit mit frischem Pils Laune für die
eigentliche 1. Etappe meines Weges von der Lahnquelle nach
Feudingen.
Bei Sonnenschein ging es los. Nach 500 m wurde mir die Laune dann
so richtig verhagelt und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es fing
an zu hageln was das Zeug her gab. Foto machen unmöglich. Also
schnell die Regenhose an und weiter wandern, nützt ja alles nichts.
Nach einer viertel Stunde regnete es aus Kübeln. Sonne und Regen
wechselten sich nun regelmäßig ab. Durch den Wald, dank Regen und Sonne nun würzig duftend, ging
es zur Quelle der Ilse, ein Stückchen durch das Ilsetal und weiter bergab durch den Wald wieder in
das Lahntal und zurück nach Feudingen.
Eine trotz aller Feuchtigkeit schöne und entspannte Tour durch das Rothaargebirge, von der
Lahnquelle bis nach Feudingen.
24.08.2014 Feudingen - Bad Laasphe, 23 km
Es ging zunächst von Feudingen wieder hoch ins Rothaargebirge.
Durch wunderbare satt grüne Wälder ging es bergab und bergauf
im Wechsel durch das Rothaargebirge. Die noch junge Lahn wurde
kurz vor Saßmanshausen überquert und nach dem letzten Berg
dieser Etappe hatte ich Bad Laasphe erreicht.
Ein Rundgang durch die Altstadt und ein Besuch des Radiomuseums
beendeten eine Teils anstrengende Etappe von 23 km.
25.08.2014 Bad Laasphe - Biedenkopf, 21 km
Zum Kennenlernen mal zu nächst eine Runde durch die Stadt.
Zurück auf dem Lahnwanderweg ging es natürlich zuerst über’n
Berg, vorbei an der Hugo-Kracht-Hütte nach Breidenstein. Vorbei
am Perf-Stausee, wieder den Berg hoch und über wunderschöne
Waldwege wieder runter nach Biedenkopf. Eine anstrengende
Etappe von Bad Laasphe nach Biedenkopf, die geprägt war durch
ständiges Auf und Ab, ging zu Ende.
26.08.2014 Biedenkopf - Caldern, 30 km
Ohne Zugfahrt ging es heute um 09:00 Uhr los. Durch Biedenkopf
hindurch ging es als erstes hoch zum Festplatz Lippershardt. Dann
über lange Waldwege wieder mal den Berg hoch und runter, vorbei
an Katzenbach und weiter nach Buchenau. Durch den Wald an
Elmshausen vorbei geht es hoch auf den Rimberg mit seinem
Aussichtsturm. Mit Weitsicht war nix, wegen dem schlechten
Wetter. Ab dem Rimberg ging es dann stetig und regnerisch den
Berg ab nach Caldern. Na ja, 30 km Wanderung beendet.
27.08.2014, Caldern - Marburg, 18 km
Vorweg, die schönste Wanderung meines Lahnwanderweges. Nicht nur wegen der schönen
Landschaft, auch wegen des Wetters. Strahlender Sonnenschein
den ganzen Tag.
Im Zug sah ich schon das die Sonne sich erfolgreich durch den
Nebel kämpfte. Dummerweise hatte ich in Caldern und Lahntal den
Ausstieg "verschlafen" und musste in Sarnau aussteigen. So ging
ich halt von Sarnau über den Radweg durch die Lahnauen nach
Lahntal zum Lahnwanderweg. Was soll's. Der Anfang des Weges
führt direkt an der Lahn vorbei. Schaut ins Fotoalbum, die Bilder sprechen für sich.
Eine kurze Etappe die noch genügend Zeit ließ um durch die Altstadt von Marburg und hoch zum
Landgrafenschloss zu schlendern. Ein herrlicher Wandertag war zu Ende.
28.08.2014 Marburg - Niederweimar, 14 km
Da heute wieder Reisetag war, entschied ich mich für eine Kürzung
der heutigen Etappe auf 13 km. Ziel war also Niederweimar.
Auch heute wieder Start bei schönstem Wetter in Marburg. Zuerst
hoch zum Landgrafenschloss und durch den Schlosspark. Weiter
ging es durch Wald, über Wiesen und Felder nach Niederweimar.
Einfach nur eine Wanderung von 14 km, nicht mehr und nicht
weniger. Mit dem Zug ging es nach Wetzlar und mit Bus 13 (Krankenhaus) hoch zur
Jugendherberger, Haltestelle Hohl/Taunusstr.
29.08.2014 Fronhausen - Lollar, 24 km
Diese Etappe war für mich ein ziemlicher “Irrläufer”.
Zuerst ging es gemütlich durch Fronhausen, vorbei an schmucken
Fachwerkhäusern. Den Ort durchquert ging es anschließend den
Hügel hinauf und wieder runter ins Tal der Salzböde. Vorbei an der
Schmelzmühle ging es weiter gemütlich durchs Tal bis zum Ort
Salzböden. Dann ging es wieder den Berg auf. Da ich wusste dass
ich irgendwann den Linksabbieger nehmen muss um nach Lollar zu
kommen nahm ich zuerst den falschen nach Odenhausen. Das viel
mir aber nach 200 m auf da kein Wegmarkierung mehr auftauchte.
Also wieder zurück und weiter auf dem Lahnwanderweg. Nun machten die Akkus meines Navis
schlapp. Daher fehlt leider ein großer Teil des GPS-Tracks dieser Wanderung. Ich folgte
unkonzentriert immer der Wegmarkierung und verpasste so den richtigen Linksabbieger nach
Lollar (roter Kreis auf dem GPS-Track-Bild im Fotoalbum). War also somit schon auf der Etappe
des nächsten Tages Lollar - Gießen. Immer schön der Markierung folgend berg ab, mit der
Annahme der Abbieger müsste bald kommen, viel mir der Irrtum erst auf als ich nach 5 km auf
den Wegweisern zwischen den Fischteichen nordwestlich von Erlental kein Hinweis auf Lollar fand.
Also Pocket-Guide aus dem Rucksack gekramt und ja, tatsächlich, viel zu weit gelaufen(?§$%$!!!!).
Also wieder zurück den Berg hoch zum Abzweig und dann nach Lollar zum Bahnhof.
Über zwei Stunden = 10 km zusätzlich. Aus geplanten 14 km wurden also 24 km. Mein gemütlicher
Stadtbummel durch Wetzlar sowie meine gute Laune waren dahin. Es war mir eine Lehre.
Ansonsten wäre es eine gemütliche Wanderung durch schöne Buchenwälder und durch das Tal der
Salzböde geworden. Abends dann, bei einem gemütlichen Plausch in der Bar, fand ich meine gute
Laune wieder.
30.08.2014 Lollar - Giessen, 24 km
Auf Grund des gestrigen Irrläufers blieb mein Navi und
Pocketguide heute mal außer Griffweite im Rucksack. Die Track-
Aufzeichnung war aber aktiv. Ich wollte mich nur auf das Logo des
Lahnwanderweges konzentrieren.
Vom Bahnhof ging es über den Zubringer (LW-Logo auf gelben
Grund) ein Stück durch Lollar. Per L3053 wurde die Lahn überquert
und es ging wieder hoch auf die Lahnhöhe bis zu "meiner"
Wegkreuzung (roter Kreis). Weiter gemütlich durch Buchenwald leicht abfallend durch das schöne
Tal des Wissmarbachs bis zu den Fischteichen. Ab hier auf breitem Waldweg und gleich danach in
der Linkskurve auf schmalen matschigen Waldweg ging es den Berg wieder hoch. Oben dann ging es
durch herrlichen Mischwald an Wissmar vorbei in Richtung Launsbach und zur Burg Gleiberg. Kurz
vor der Burg beendete ich meine Tour da ich ja nach Giessen zum Bahnhof (4 km) musste.
Eine entspannter Wandertag durch Mischwald und über Wiesen und Felder ging zu Ende. Mein
gestriger Irrläufer war vergessen.
31.08.2014 Giessen - Wetzlar, 23 km
Eigentlich wollte ich mit dem Bus nach Rodheim-Bieber fahren und
dort meine Tour beginnen. Aber ein AnrufLinienTaxi (ALT) sollte
man mindesten eine halbe Stunde vor Abfahrt anrufen. Also Navi-
Routing zu meinem heutigen Einstiegspunkt (roter Kreis). Dies
ergab zusätzliche 9 km durch Giessen, Heuchelheim und
Kinzenbach. Ab dort führte mich mein Weg durch Mischwald und
über enge Pfade über den Königstuhl (Option) wieder zum Lahnwanderweg. Über breite Wald- und
Wiesenwege ging es nach Waldgirmes, Naunheim und durch die wunderschönen Lahnauen östlich
von Niedergrimes. Anschließend hoch zu dem Bismarckturm (betreten gesperrt) und letztendlich
wieder hinunter nach Wetzlar.
Eine Etappe von 23 km bei sonnigen, windigen oder trüben Wetter ging zu Ende.
01.09.2014 Zwei-Burgen-Tour, 11 km
Am heutigen Tag kam mein Wanderkollege Lother zu mir. Da er erst mittags ankam dachte ich mir
eine kleine Tour aus.
Mit dem Auto fuhren wir nach Giessen zum Bahnhof und mit dem Bus weiter nach Rodheim-Bieber.
Zu Fuß ging es dann zur Burg Vetzberg und weiter zur Burg Gleiberg und wieder zurück über den
Zubringerweg, vorbei am Bismarckturm, nach Giessen zum Bahnhof.
Eine gemütliche Runde von 11 km bei windigem aber trockenem Wetter war zu Ende.
02.09.2014 Wetzlar - Braunfels, 17 km
Start war heute der Haupteingang der Jugendherberge. Es ging
hinunter zum Dom, durch die Altstadt, über den Leitzplatz und
hoch zum Turm der Burg Kalsmunt. Über gut zu gehende Feld-,
Wald- und Wiesenwege ging es durch das ehemalige Gebiet des
Erzbergbaus, vorbei am ehemaligen Standort der Erzgrube Amanda.
Eine Info-Tafel weist darauf hin. Vorbei am Feldbergblick ging es
dann hinunter nach Braunfels und wieder hoch zum Schloss
Braunfels, das aus der Ferne ein bisschen an Schloss Neuschwanstein erinnert. Nach einem kleinen
Runde über das Schlossgelände ging es zum Europaplatz und mit dem Bus wieder zurück nach
Wetzlar.
03.09.2014 Braunfels - Weilburg, 19 km
Mit dem Bus wieder nach Braunfels zum Europaplatz und hoch zum
Schloss, unserem heutigen Etappenstart. Den Berg hinunter ging es
zum Kurpark und weiter vorbei am Großen Weiher im Weihergebiet
von Braunfels. Auf schönem Weg geht es durch den Wald zum
Silbersee. Silbersee? Wir waren uns einig, von einem Silbersee war
da gar nix, eher von einem Smaragdtümpel. Der Weg führte uns
weiter durch den Wald an mächtigen Buchen vorbei zum Tiergarten
Weilburg. Hier war Mittagspause und Brotzeit angesagt. Gestärkt
ging es weiter zur Kubacher Kristallhöhle und wieder hinunter ins Lahntal nach Weilburg. Das
herrliche Schloss und der Schlossgarten begeisterten uns. Eine ruhige und entspannte Etappe von
19 km war zu Ende.
04.09.2014 Weilburg - Aumenau, 21 km
Vom Schloss ging es runter zur Lahn und ein Stück an der Lahn
vorbei, teils über Stege, direkt am Fels befestigt. Dann den Berg
hoch, vorbei am Tempelchen mit schönem Blick über das Schloss
und über Weilburg. Vorbei an der Barocken Wasserversorgung ging
es über lange Wald- und Feldwege, vorbei an ausgetrockneten
Teichen, wieder runter ins Lahntal. Westlich von Oberaumenau
wurde der Weg verlegt. Er führt nicht mehr an der Lahn vorbei
sondern etwas oberhalb über die Wiesen und Felder. Kurz vor Aumenau führte der Weg dann doch
wieder zur Lahn. An ihr ging es dann weiter bis nach Aumenau. Ende.
Mein Fazit:
Insgesamt hatte mein Weg 267 km. Im Rothaargebirge wohl ab und an etwas anstrengend, so wird
der Weg ab Biedenkopf mit jeder Etappe einfacher. Trotz der Wetterkabriolen alles in allem ein
wirklich schöner Weg, zumindest bis Aumenau, das Ende meines Lahnwanderweges. Durch viel
schöne Städtchen führt er aber auch durch tiefe und lange Wälder, über Wiesen und Felder. Er
ist sehr gut ausgeschildert. Auch wenn ich mich öfters verlaufen habe so ist dies auf meine
Unkonzentriertheit zurück zu führen. Man(n) oder Frau sollte schon bei der Sache sein.
Die Möglichkeit per Bahn/Bus immer zu pendeln - Mobiles Wandern - funktionierte prima,
abgesehen vom Sonntag.
Nächstes Jahr, so Gott will, werde ich den Rest des Weges erwandern, von Aumenau bis Lahnstein.
Sei es per Lahnwanderweg oder per Lahn-Camino von Wetzlar nach Lahnstein.
All’ Zeit einen guten Weg und: Wo ein Weg ist, ist ein Wille!
Tom