© by Tom Fuchs
Auf dem Ökumenischen Pilgerweg (Via Regia)   von Tauscha nach Leipzig. 
Fotoalbum
10.10.2017 Anreise Die Anreise nach Tauscha mit Bahn und Bus klappte reibungslos. Ankunft in der Pension mit Einladung zum Begrüßungsbier machte schon mal gute Laune. Wegen des einsetzenden Platzregens wurde meine “Runde um den Block” um eine Stunde verschoben. Der örtliche Gasthof hatte zwecks Abendessen leider geschlossen aber in weiser Voraussicht hatte ich was eingepackt.
11.10.2017 Tauscha – Großenhain Graue Wolken am Himmel aber noch trocken. Regenjacke trotzdem mal anziehen, Regenhose im Rucksack ganz oben. Es ging los. Meine zweiter Pilgerweg auf dem Weg von Görlitz nach Leipzig. „STOPP STOPP!“ Noch keine 50 m gepilgert und schon stopp? Ich drehte mich um und  Pensionsvater Michael kam mir hinterher gerannt mit einem Stock in einer Hand. „Den Pilgerstock hat dein Vorgänger vergessen. Bitte nimm den Stock und trage den Stock ihm hinterher“ waren seine Worte, nachdem er bei mir stand. Ich nahm den Stock. Da Stöcke für mich eher hinderlich sind wollte ich trotzdem mein Pilgerstock mit nehmen. Er gehört halt zum Pilgern dazu. Ich hatte ihn zu Hause bereit gestellt, vergaß ihn aber trotzdem. OK dachte ich, dann halt mal ohne. Aber nun hatte ich doch wieder einen. Also ging es weiter, jetzt mit Pilgerstock. Ohne große Aufregung und Anstrengung ging der Weg ebenerdig weiter. Straßen, Feldwege, Wiesenwege und Wald wechselten sich regelmäßig ab. Das schönste Stück Weg dieser Etappe kam am Schluss, den Weg parallel zum  Röderneugraben. Vorbei am Kulturschloss Großenhain erreichte ich Großenhain. Gegen 17:00Uhr war ich am Ziel meine heutigen Pilgeretappe. Auch hier schloss ich den Tag mit einem Rundgang durch das stille abendlich Großenhain. GPS-Track 26 km lang.
12.10.2017 Großenhain - Strehla. Über die Meißner Straße und Auenstraße, weiter durch den Stadtpark verließ ich Großenhain. Vorbei an der Kleinraschützer Heide ging es über die Große Röder, durch Skassa hinaus aufs offene Land. Herrlich! Bei Sonnenschein und weiter Aussicht ging es über befestigte Wege (Seitenstreifen) durch die weiten Felder. Ein gewisses Glücksgefühl in diesen Momenten möchte ich nicht verleugnen. Da die Fähre im Betrieb war und ich unbedingt in die Pilgeroase der JVA Zeithain wollte nahm ich den Weg nach Strehla über Weißig. In Roda kehrte ich im Dorfkrug ein und stärkte mich bei lecker Bier und dem Pilgermenü.  Motiviert ging es weiter über offenes Land, durch Glaubitz und auf dem Radweg an der viel befahrenen B98 bis zur JVA Zeithain. Dort wurde ich von einem Freigänger in Empfang genommen. Gemeinsam mit einem frischen Kaffee ging es zur Pilgeroase, einem kleinen Garten mit Teich, Bachlauf und Holzhütte innerhalb der JVA. In dem gemütlichen „Wohnzimmer“ plauderten wir etwas bis ich meinen Kaffee getrunken hatte. Ein Besuch der sich wirklich gelohnt hat. Jedem PilgerInn zu empfehlen, nicht nur um das Projekt zu unterstützen.   Nun ging es auf Straßen weiter. Ausgangs Gohlis legte ich eine Rast ein um meine schmerzenden Füße im Wasser der Elbe wieder zu beleben, weniger Meter von der „Pilgerrast“ entfernt. Weiter ging es auf schönem Weg über den Überschwemmungsschutz der Elbe bis zur Fähre Strehla. Übersetzen und zum Marktplatz und Unterkunft in Strehla. Auch hier schloss ich den Tag mit einem Rundgang durch das stille abendlich Strehla und dem Abendessen im Restaurant. GPS-Track 28 km lang.
13.10.2017 Strehla – Dahlen. Blauer Himmel und schon milde Temperaturen. Die Regensachen waren mittlerweile ganz tief unten im Rucksack verstaut. Auf dem Markt noch Verpflegung eingekauft und schon ging es auch weiter. Auf der Leckwitzer Straße ging es bis nach Leckwitz und auf der K8931 bis fast zum Lindhof.  Von der Straße runter ging es auf einem Feldweg am Waldesrand vorbei bis hoch zum „Großer Steinberg“ und weiter bis zum Liebschützberg mit seiner Bockwindmühle. Ein idealer Platz mit Tischen, Bänken und einer Schutzhütte zum Rasten. Schuhe aus, Strümpfe aus und Brot raus. Mittagspause! Ein Radfahrer- Ehepaar kam zu mir und man unterhielt sich angenehm. Meine Mittagspause wurde dann doch länger als „geplant“. Was soll's. Mit dem Hinweis auf das Pilgerbuch unten am Weg verließen sie mich wieder. Ich packte wieder zusammen, Schuhe und Strümpfe wieder an und verließ die Bockwindmühle, natürlich nicht ohne den Eintrag in's Pilgerbuch. Nun ging es wieder den Berg runter bis nach Lampertswalde. Im Burgcafe legte ich zwecks Stärkung wiederum eine Pause ein. Man(n) muss ja trinken. Nutzt ja nix, weiter ging es. Lampertswalde verließ ich nun und erreichte auf der Apfelallee, vorbei an der Winterseite,  Mahlsen. Auf dem Radweg passierte ich die Motocrossstrecke Dahlen und erreicht Dahlen. In Dahlen verlor ich etwas den Weg, fand meine Unterkunft aber trotzdem. Abends nach meinem Spaziergang durch das stille Dahlen lernte ich in der Pilgerküche beim Kochen die Pilgerin kennen die ich schon an der Bockwindmühle und im Schlosspark in Lampertswalde sah. Sie lud mich zum Essen ein, was ich auch gerne an nahm. Wir unterhielten uns während wir aßen angenehm und machten nach dem Essen noch den Abwasch zusammen. Danach  verließ sie mich auf ihr Zimmer und ich genoss noch in aller Ruhe den Rest in meiner Flasche. Morgens beim Frühstück machten wir uns dann noch bekannt. Dorit hieß die Gute, Lehrerin aus Leipzig. GPS-Track 19 km lang.
14.10.2017 Dahlen – Wurzen Bei bestem Pilgerwetter verließ ich gegen 09:00 Uhr die Pension. Der Weg war wieder schnell gefunden. Auf der K8981 verließ ich Dahlen. Dorit folgte mir noch ein paar Kilometer. Sie wollte noch allein weiter pilgern bevor Sie ihre Tochter treffen würde. Sie wollte sie bis Leipzig begleiten. Irgendwann war sie nicht mehr hinter mir. Ich verlor sie aus den Augen. Allzeit guten Weg! Ich machte weiter meinen Weg und erreichte Börln. Durch Börln hindurch, an der Holländer Windmühle und am Mühlenteich vorbei biegt der Weg vor Heyda nach links ab und man pilgert auf den Spuren von Luther, auf dem „Lutherweg“. Am Steinbruchsee vorbei erreichte ich Dornreichenbach. Auf einer Ruhebank auf dem Spielplatz machte ich Rast. Barfüßiges Gehen über den Kies belebte meine Füße ungemein. Fast so gut wie eine Fußmassage. Gestärkt und mit belebten Füßen ging es nun weiter auf asphaltiertem Feldwege bis nach Körlitz. Weiter auf dem Weg, vorbei an einer Fotovoltaik-Anlage und Obstplantagen bis nach Roitzsch und endlich nach Wurzen zur Pilgerherberge. Dort empfing mich die Pilgermutter Christine, die mich auch sofort in die Pilgerherberge einwies und auch sogleich wieder verließ. Frisch machen und natürlich einen abendlichen Spaziergang durch Wurzen. Abendessen auf italienischer Art nahm ich in einer Pizzeria am Marktplatz ein. GPS-Track 21 km lang.
15.10.2017 Wurzen – Machern Gegen 09:30 verließ ich die Pilgerherberge. Hinter Wurzen ging es durch einen kleinen Park zum Deich. Über den Deich weiter bog ich dann links ab, überquerte die Mulde und erreichte Grubnitz und weiter Nepperwitz. Rast am Dorfteich. Dort sah ich auf einer Infotafel das es in Machern eine Möglichkeit der Übernachtung gab. Planänderung! Übernachtung in Machern, mit der Bahn nach Leipzig, in Leipzig abhängen und die letzte Etappe ohne Rucksack von Machern nach Leipzig. Gegen 14:00 Uhr traf ich in Machern ein. Einchecken, frisch machen und eine Runde durch den Ort. Bei dieser Erkundungstour entdeckte ich das Schloss Machern mit seinem Schlosspark und dem Schwemmteich. (kein Schreibfehler!) Ich schloss diesen Pilgertag mit dem Abendessen in der Pension. Es war ein gemütlicher Pilgertag, ein wahrer Sonntag. GPS-Track 11 km lang.
16.10.2017 Leipzig Nach dem guten Frühstück in Machern ging es mit der Bahn nach Leipzig. Meine Pension lag zwischen Bahnhof und Zoo. Ein Besuch des bekannten Leipziger Zoos stand auf meinem Programm sowie das Eintauchen in das Treiben der Fußgängerzone und am Marktplatz. Ein wahres Pulsieren des Lebens. Der laue Herbstabend bei Temperaturen von knapp 20°c tat sein Bestes. Obwohl ich keine Pilgeretappe hinter mir hatte war ich doch froh als ich abends dann in meinem Bett lag. Trotzdem hatte ich an diesem „Ruhetag“ geschätzte 10 km hinter mir. Der beschilderte Rundgang im Zoo allein schon 6 km (GPS) und der Spaziergang in der Stadt den Rest. GPS-Track 6 km lang + Spaziergang.
17.10.2017 Machern - Leipzig Frühstück im Bahnhof und mit der S-Bahn weiter nach Machern. In Machern zuerst ein kleiner Snack im Kaffee und dann ging es auch endlich los. Ohne Stock und ohne Rucksack ging es flott los. Also trat ich auf die Bremse und schaltete einen Gang zurück. Warum sollte ich früh in Leipzig sein? Ich hatte doch Zeit. Machern verließ ich in Richtung Norden über den Pehritzscher Weg. Vorbei am Peritschberg (168m) ging es mitten durch die Golfanlage, durch den Tresenwald, durch Cunnersdorf und Panitzsch. Nach 10 km auf teilweise schönstem Pilgerweg ging es ab Panitzsch nur noch über Asphalt nach Leipzig. Durch Borsdorf, Althen, Sommerfeld und Engelsdorf ging es auf der Riesaer Straße, Wurzener Straße, Eisenbahnstraße und Rosa-Luxemburg-Straße zum Willy-Brand-Platz am Hbf. Dann  weiter durch die Fußgängerzone zur Nikolaikirche, dem Ende meiner diesjährigen Pilgerreise von Görlitz nach Leipzig über die „Via Regia“. Belohnungsbier natürlich obligatorisch. GPS-Track 24 km lang.
18.10.2017 Abreise mit der Bahn.
Nun hab ich diesen Weg, meine diesjährige Pilgerreise von Görlitz bis Leipzig, doch erfolgreich beendet. Alles in allem ein doch schöner Weg. Zu Anfangs über viel Asphalt, jedoch je näher zu Leipzig um so weniger. Es geht fast immer ebenerdig durch teilweise wunderschöne und weite Landschaft. Elbe und Mulde lernt man kennen und überqueren. Der Weg an den Flüssen über die langen Deiche ist wirklich herrlich.
Mein GPS-Track Görlitz - Leipzig ist 249 km lang
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